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Geschichte

Vor über 125 Jahren

war die Arbeit in den Werkstätten und Betrieben lebensgefährlich. Ungeschützte Maschinen verursachten schwere und oftmals tödliche Unfälle, und niemand konnte helfen. Helfen durften und konnten nur Ärzte. Aber es gab zu wenige, und bis sie - ohne Telefon und schnelle Autos - am Unfallort waren, verging viel wertvolle Zeit.

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Im Jahr 1888 haben sechs Berliner Zimmerleute dann die Initiative ergriffen und gegen viele Widerstände den ersten "Lehrkursus über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen" durchgesetzt. Sie sind nicht nur die Gründerväter des heutigen ASB, sondern haben auch der Notfallrettung in Deutschland wesentliche Impulse gegeben.

Doch die Samariter konzentrierten sich nicht nur auf die Verbesserung der Notfallrettung und die Durchführung von Sanitätsdiensten. Schon 1921 setzte die ASB-Auslandshilfe ein. Damals fuhr ein Sanitätszug nach Russland, um Lebensmittel an Hungernde zu verteilen und bei der Bekämpfung von Cholera mitzuhelfen. (Bild: der ASB 1921)

Zwei Jahre später begann die ASB-Sozialarbeit. Das Ruhrgebiet war als Folge des 1. Weltkrieges zur dichtest besiedelten Region der ganzen Welt geworden - extreme Wohnungsnot und Hunger ließen die medizinische Versorgung völlig zusammenbrechen. Da Infektionskrankheiten grassierten und es nicht einmal Milch für Säuglinge und Kleinkinder gab, organisierten die Samariter "Kinderverschickungen": Bis zu drei Monate konnten sich die Kinder bei Pflegeeltern oder in ASB-Kinderheimen erholen. Als in der eisigen Kälte des Winters 1923/24 die Menschen auch in anderen Gebieten hungern und frieren mussten, verteilte der ASB Lebensmittel und Kleidung an die besonders Bedürftigen.

Weil der ASB in den Folgejahren immer wieder laut seine Stimme als Anwalt der Schwachen und Benachteiligten erhob, wurde er 1933 von den Nazis verboten. Alle 1800 ASB-Kolonnen mussten sich auflösen, sämtliches Eigentum wurde beschlagnahmt.

Während der ASB in den von den Westalliierten besetzten Gebieten schon 1945 an einigen Orten wieder arbeiten und sich zu einer der größten Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen entwickeln konnte, blieb er in der sowjetisch besetzten Zone und auch später in der DDR verboten. Aber schon bald nach der Maueröffnung war der ASB in Ostdeutschland an vielen Orten (wieder) präsent - mit weitaus mehr Diensten als vor dem Krieg.

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